Lomomania

Es ist schon seltsam, oder? In mir vereinigt sich die Begeisterung für sozusagen beide „Enden“ der Fotografie: einerseits Leica, sowas wie die Crème-de-la-Crème der Kamera- und Objektivtechnik und andererseits Lomography, irgendwie die andere Seite der Skala, mit Plastiklinsen und Toykameras. Obwohl, man darf Lomography nicht Unrecht tun. Sie betreiben mehrere Sparten. Zum einen die LoFi-Version der Fotografie, für die sie weitgehend bekannt sind, dann aber auch mehrere analoge Filme, die sie helfen am Leben zu halten (Danke!) und zum anderen hochqualitative (und keineswegs „billige“) Objektive (siehe hier).

Dennoch, ist es am einen Ende der Wurst (die ja bekanntlich zwei davon hat) das Ziel, höchstmögliche Qualität zu erreichen, wird das andere Ende besetzt durch den Drang individuell, frei und unangepasst zu fotografieren, was auch durch einen besonderen Charakter oder durch bewusst in Kauf genommene Abbildungsfehler versucht wird.

Der neueste Schritt von Lomography in Richtung „anders fotografieren“ ist die Umsetzung der älteren Idee, mit einer flüssigen oder zumindest mit Flüssigkeit gefüllten Linse zu fotografieren. Hochspannend, wie ich finde!

Man kann so ziemlich jede stark verdünnte Flüssigkeit nutzen, um besondere Effekte zu erzielen.

Zunächst wollte ich direkt die Kamera von Lomography ausprobieren, die solch ein Objektiv nutzt. Doch was, wenn mir die Ergebnisse gar nicht zusagen? Also besorgte ich mir zunächst einmal das Lomomod DIY Kamera Kit, in dem auch solche eine Linse verbaut wird.

Statt aber die Kamera zusammen zu bauen – das wird ein Projekt mit meinen Kindern „zwischen den Jahren“ – adaptierte ich die Objektiveinheit an die Sony, um digital schnell entscheiden zu können, ob ich den Effekt mag.

Was soll ich sagen? Ich finde es faszinierend.

Jetzt wollte ich natürlich doch die „echte“ Kamera haben, die im Gegensatz zum DIY-Kit nicht auf Rollfilm, sondern im Panorama-Sprocket-Modus auf Kleinbildfilm aufnimmt. Und schon hatte meine Frau ein Weihnachtsgeschenk für mich gefunden. 😉

Ich muss mich also noch drei Tage gedulden, bis ich auch diese Kamera dann ausprobieren darf. Ich denke, das Beste wird sein, sie mit Dia-Film zu laden (da dann im Labor nichts an den Farben gedreht wird) und auf die Versandtasche zu schreiben, dass bitte nicht geschnitten wird. Bin gespannt, ob das klappt und werde bei Zeiten berichten. Die notwendige Scanschablone habe ich durch meine Sprocket Rocket und meine Spinner 360 bereits hier.