So könnte man das Objektiv wohl bezeichnen, das 7artisans 1.25/75 von DJ Optical mit Leica M Bajonett. Hier mein (aller)erster Eindruck.
Es ist der neueste Zugang in meinem „Handwerker“-Set (wie ich die Objektive gerne süffisant nenne).

Das Objektiv ist exzellent verarbeitet. Punkt.
Ganz im Ernst, es fällt schwer, einen Unterschied zu M-Objektiven von Zeiss oder Leica festzustellen. Ganz ähnlich wie beim 50er oder dem 28er. Das 35er fällt, obwohl es auch gut verarbeitet ist, von der Haptik her etwas ab.
Die Blende öffnet und schließt exakt mit einem ebenso guten Gefühl im Blenden- wie beim Fokusring. Es sitzt sehr genau an der Leica M. Nicht wackelt, nichts klappert.
DJ Optical, das habt ihr echt drauf!
Es ist recht schwer (ca. 600 gr) und groß – kein Wunder bei diesen Objektivparametern. Der Sucher der M ist schon etwas verdeckt. Doch mich stört das bei einem 75er weniger als z.B. bei einem 28er, denn der Bereich, der auf dem Foto aufgenommen wird, ist ohnehin nur in der Mitte des Sucherbildes.
Das Fokussieren ist, trotz der präzisen Fertigung, bei einer derart geöffneten Blende natürlich nicht leicht am Messsucher einer Leica M, aber nicht unmöglich. Allerdings muss ich den Fokus am Objektiv noch feinjustieren, was bei den Objektiven von 7artisans recht leicht möglich ist.
Und die Abbildungsqualität? Das kann ich noch nicht endgültig beantworten.
Klar, das Objektiv wird wohl kaum an die unglaubliche Qualität einer Leica-Linse herankommen, doch das Noctilux 75 kostet auch mehr als das 20fache des 7artisans. Alleine das ist schon unfassbar.
Hier einmal ein paar Beispiele…
Schärfe und Bokeh bei Blende f/2.0:
Einen Stop weiter geöffnet, Blende f/1.4:

Und nochmal etwas weiter „offen“, Blende f/1.25:

Das Bokeh gefällt mir sehr gut und die Schärfe ist besser als ich erwartet habe. Man muss nur korrekt fokussieren. 😉
Zum Vergleich dazu, das 50er bei f/1.1…

…und das Leica Summicron-M 2/90 bei f/2.0:

Doch natürlich kann man mit dem 1.25/75 nicht nur „Bokeh-Stilleben“ fotografieren, sondern auch „echte“ Fotos machen. So wie ich neulich, bei eher suboptimalem Licht in einer italienischen „Café-Bar“ in Bad Nauheim mit einem meiner besten Freunde Jörg:
Das gefällt mir wirklich sehr.
Mein erstes Resultat? Ich kann das 7artisans 1.25/75 sehr empfehlen für jeden, der für einen sehr fairen Preis ein hochgeöffnetes Kurz- oder Portraittele haben möchte und sich dem Umgang damit zutraut. Als kompakte Alternative kann ich ein Voigtländer Heliar 2.5/75 empfehlen, das gebraucht zu etwas dem Preis zu finden sein wird, den man für das 7artisans neu bezahlt. (Ja, unglaublich, nicht wahr?)
An dieser Stelle möchte ich einmal, völlig ohne Hemmungen und Hintergedanken, auf meinen Lieblingshändler verlinken, bei dem ich schon viele meiner Objektive gekauft habe. Die Preise dort sind fair, der Kontakt und die Kommunikation ist vorbildlich und der Versand aus Wien nach Deutschland ist unfassbar schnell. Wenn Sie nach einer Kamera oder einem Objektiv suchen, fragen Sie doch mal bei Jo Geier / Mint&Rare an. Man findet dort neue wie auch gebrauchte Geräte. (Wir sind nicht verwandt, wohl aber befreundet, aber das ist nicht der Grund, warum ich ihn empfehle. Er ist ein extrem zuverlässiger Händler.)
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