2020

Nein, das wird noch kein Rückblick. Auf einen Rückblick werde ich dieses Jahr auch verzichten. Einen Rückblick hat das Jahr nicht verdient. So ein „bloody crap year“ .

Ich dachte eigentlich 2019 könnte nicht getoppt werden. Doch weit gefehlt.

2020 ging sehr gut los. Wirklich. Unsere Tochter durfte wieder aus der Klinik zu uns nach Hause. Glückseligkeit in meiner Seele. Hoffnung keimte auf und das Frühjahr war für uns gar nicht so schlimm. Der Corona-„Lockdown“ , der ja eigentlich in Deutschland keiner war, traf uns als Familie gar nicht hart (andere schon, ich weiß). Sichere Jobs, einfach anders ausgeführt und viel Zeit für die Familie. Das war wie ein Pausenknopf für das hektische Leben. Doch 2020 ist ein Miststück.

Das Jahr sollte als Definition für „sucker punch“ im Wörterbuch stehen. (Schauen Sie mal in einem der urban dictionaries nach.) 2020 ist ein echter „sucker“ . Corona ist noch da. Das war zu erwarten. Was ich so nicht erwartet habe, ist die Dämlichkeit, mit der einige mit der Pandemie umgehen und alle anderen zum einen in Gefahr bringen und zum anderen dafür sorgen, dass die Einschränkungen strickter werden und weiter andauern. Verbunden mit der „keinen Arsch in der Hose“-Attitüde der Landeschefs wird uns das Ganze auch noch in den ersten Monaten in 2021 begleiten. Ich stelle mich darauf ein, dass 2021 so beschissen startet wie 2020 zu Ende geht. Die Hoffnung liegt auf Frühling.

Zurück zum „sucker punch“ : Die Krankheit meiner Tochter hat zurückgeschlagen, direkt in meinen Magen. Sie kämpft unglaublich tapfer und dafür bin ich echt stolz auf sie und wir setzen all unsere Kraft ein, unseren beiden Kindern gerecht zu werden. Auch hier ist es die Hoffnung, die uns bleibt.

2020… Es wird Zeit, dass du gehst. „Go away… get lost… be gone!“ Auf Nimmerwiedersehen.

Ich sehne mich nach Normalität. Wie alle zur Zeit – und dennoch noch mehr.

Mein endlos großer Dank geht an meine tapfere Familie und meine alten, wiedergefundenen und nicht ganz so alten Freunde. Jede(r) einzelne weiß, wer gemeint ist.

Und nein, 2020 ist kein Mistjahr, weil ich 50 werde. Das ist mir inzwischen echt völlig egal. Es gibt weitaus Wichtigeres.