Ja, ja, ich weiß. Ich bin empfänglich für neue Ideen und für so manche Verrücktheit. Nach meiner ersten „richtigen“ Begegnung mit einer Lomo-Kamera, der Belair X 6-12, war ich weder von der Kamera noch von der Bewegung so wirklich begeistert. Die durchaus lomographisch zu nennenden Ergebnisse aus der alten Reflekta Junior zeigten für mich ebenfalls nur die eingeschränkte Nutzbarkeit dieser Kamera. Auch mit der ersten (der beiden) Lubitel 166 oder besser mit den Ergebnissen, die mit ihr möglich waren, wusste ich nicht so recht etwas anzufangen. Noch immer hing bei mir die Qualität des Bildergebnisses mit dem Spaß zusammen, den ich durch eine Kamera empfand.
Immer mehr jedoch und durch weitere Experimenten, wie z.B. der Sprocket Photography, wuchs in mir ein Keim der Begeisterung über die Lomographie zu einer Pflanze der Lust. Hui, bevor ich mich jetzt endgültig in schwülstigen Metaphern verfange, lasse ich meinen Schreibstil mal wieder etwas runterfahren. 😉
Fuji Instax und Polaroid/Impossible eröffneten mir erst kürzlich einen Weg zum Spaß an imperfekten Fotoergebnissen. Abendliche Streifzüge auf der Lomography.de-Website weckten bei mir zunehmende Begeisterung für die Kreativität, die häufig – wenn auch nicht immer – mit dieser Art der Fotografie zusammen hängt.
Ich bin jemand, der sehr gerne Neues dazu lernt, der sich gerne neuen Herausforderungen stellt und seinen Horizont erweitern möchte. Vielleicht liegt das an meinem Beruf. Kann gut sein. Denn das erwarte ich auch, das fordere ich von den Menschen, mit denen ich tagtäglich in der Schule und an der Uni zu tun habe. Vermutlich finde ich deshalb neue Perspektiven so spannend.
Und was diese Woche auf meinen Schreibtisch trudelte, hat definitiv etwas mit neuen Perspektiven zu tun: eine 360°-Panorama-Fotografie auf Film!
Normalerweise sind Kameras, die extreme Weitwinkel-Panoramen aufnehmen, recht kostspielig bis extrem teuer. Da ich nun, obwohl ich noch immer von einem Panoramabildband-Projekt träume, nicht wirklich die Top-Qualität in diesem Bereich der Fotografie benötige, bzw. hochqualitative Panoramafotos digital erstellen und stitchen kann, wollte ich nicht mehrere hundert oder gar mehrere tausend € ausgeben. Ganz sicher nicht!
So kam mir eine Kamera gerade recht, die ich im Lomography-Shop fand und deren Konzept ich nicht nur witzig sondern auch regelrecht überzeugend finde:
die Lomography Spinner 360°.
Als das Paket aus Österreich Mitte der Woche ankam, war ich richtig erstaunt über die netten kleinen Ideen, die Lomography der Kamera beifügt:
Man findet neben der Kamera auch ein kleines Handbüchlein, einen Objektivdeckel, eine Streulichtblende, einen Ersatzgummiriemen, mehrere Streifen mit Beispielbildern und ein Panoramaposter in der Verpackung vor. Das ist echt sympathisch und zeigt, wie diese Firma zu ihren Kunden steht. Ich habe den Eindruck, dass man sich als „eingeschworene“ Gemeinschaft fühlt. Nett, sehr nett.
Schon außen auf der Verpackung werden nicht nur Beispielfotos, sondern auch, durch gezeichnete Personen in unterschiedlichen Haltungen, „Aufnahmetechniken“ vorgestellt.
Diese Haltungen tragen Namen wie „Backflip“, „Footloose“, „Rollercoaster“, „Toothbreaker“ oder „Group Hug“ (um nur einige zu nennen) und weisen schon auf die bevorzugte Zielgruppe hin, wirken aber gleichzeitig erneut freundlich und „easy going“. Das imponiert mir.
Die Kamera wirkt nicht billlig sondern scheint gut verarbeitet zu sein. Der 360°-Panoramaeffekt wird erzielt, indem sich der Kamerakörper mitsamt Objektiv durch einen Gummiriemen angetrieben einmal um sich selbst dreht, während man das Ganze am zylindrigen Griff festhält.
Eine kleine Wasserwage mit Delfin 😉 hilft bei der horizontalen Ausrichtung, falls das gewünscht ist. Denn diese Kamera lädt geradezu zum Experimentieren ein.
Den ersten Film, den ich in der Kamera belichtete, habe ich bereits zum Entwickeln gebracht, versehen mit dem deutlichen Hinweis „Panorama-Fotos! Bitte nicht schneiden!“. Bin mal gespannt, ob die Mitarbeiter bei CeWe das berücksichtigen oder ob ich die Negative im 24×36-Format zurück bekomme. 😉
Zum bevorstehenden Tennis-Wochende mit Kollegen nehme ich die „Spinner“ auf jeden Fall mit. Mal sehen, was da so möglich ist.
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Moin LucisP,
das kenne ich, versuch doch mal einen Blog weniger zu schreiben, dafür C41 Entwicklung selbst zu machen.
Macht Spass, kostet nicht viel und spart eine Menge Ärger.
Just my cup of tea
Ja, das glaube ich. Wird wohl über kurz oder lang so werden. Im Moment zögere ich noch aufgrund der Temperaturempfindlichkeit ein wenig. Ist der Entwickler lange haltbar?
So, jetzt habe ich mir mal ein Starter-Set für C41 bei Macodirekt bestellt. 😉
(Die sind echt klasse dort, schnell und kundenfreundlich!)
Danke für den Schubser, Andreas. Werde berichten…