Objektivübersicht Olympus µ4/3

Olympus war damals richtungsweisend bei der Einführung des 4/3-Systems und ist in der Entwicklung zu spiegellosen Systemkameras zum µ4/3-Standard umgeschwenkt. Die dafür neu berechneten Objektive sind für die digitale Fotografie optimiert und genau auf den „Micro-Four-Thirds“-Sensor eingepasst. Der große Vorteil dabei (und des im Vergleich zum Kleinbild kleineren Sensors) ist, dass es möglich ist, sogar lichtstarke Objektive sehr kompakt zu bauen. Wer – von Kleinbildobjektiven kommend – zum ersten Mal ein µ4/3-Objektiv in die Hand nimmt, der ist ob der kleinen Baugröße überrascht. Wenn er dann noch sieht, welch ausgezeichnete Leistung diese Objektive bringen können, der traut zunächst seinen Augen nicht.

Durch eine beispielhafte Großzügigkeit seitens Olympus, mir Testkameras und -objektive zur Verfügung zu stellen, hatte ich inzwischen die Gelegenheit, eine ganze Reihe von µ4/3-Objektiven auszuprobieren. Hier nun möchte ich eine kleine, nach Art und Brennweite geordnete Liste vorstellen und kurz beschreiben, was mir an den Objektiven gut und weniger gut gefallen hat:

 

Olympus M.ZUIKO DIGITAL ED 12 mm 1:2.0

KB-äquivalente Brennweite: ~ 24 mm

Verarbeitungsqualität: sehr hoch, fühlt sich äußerst solide an, sämtliche Mechanik läuft geschmeidig

Abbildungsleistung: sehr gut, auch als Weitwinkel bereits bei Offenblende nutzbar

Pro: hervorragende Abbildungsleistung für ein „24mm“, sehr solide gebaut, hohe Lichtstärke

Contra: Preis

 

Olympus M.ZUIKO DIGITAL 17 mm 1:1.8

KB-äquivalente Brennweite: ~ 35 mm

Verarbeitungsqualität: sehr hoch, fühlt sich äußerst solide an, sämtliche Mechanik läuft geschmeidig

Abbildungsleistung: sehr gut, ein wunderbares „Reportage-Objektiv“

Pro: sehr gute Abbildungsleistung, sehr solide gebaut, hohe Lichtstärke

Contra: Preis, relativ breiter Durchmesser im Vergleich zum 45er

 

Olympus M.ZUIKO DIGITAL 45 mm 1:1.8

KB-äquivalente Brennweite: ~ 90 mm

Verarbeitungsqualität: hoch, fühlt sich solide aber leichter an als beispielsweise das 12er

Abbildungsleistung: sehr gut, wäre „mein“ Portraitobjektiv wenn ich auf µ4/3 fotografieren würde

Pro: sehr gute Abbildungsleistung, trotz Portraittele-Brennweite sehr kompakt und leicht

Contra: wirkt nicht ganz so solide wie das 17er

 

Olympus M.ZUIKO DIGITAL ED 60 mm 1:2.8 Macro

KB-äquivalente Brennweite: ~ 120 mm

Verarbeitungsqualität: gut, fühlt sich aber viel mehr nach Plastik an als andere M.Zuikos

Abbildungsleistung: sehr gut, Macro bis 1:1

Pro: recht lichtstarkes mittleres Tele und sehr gute Makroleistungen

Contra: überraschend langes Gehäuse, gelegentlich „pumpender“ und nicht treffsicherer AF, Preis

 

Zoomobjektive

 

Olympus M.ZUIKO DIGITAL ED 12-50 mm 1:3.5-6.3 EZ

KB-äquivalente Brennweite: ~ 24 – 100 mm

Verarbeitungsqualität: gut bis sehr gut

Abbildungsleistung: gut bis sehr gut

Pro: ordentliche Leistung für ein Standardzoom, nützlicher Brennweitenbereich

Contra: nicht allzu lichtstark, ungewöhnliche Proportionen (schmal und lang)

 

Olympus M.ZUIKO DIGITAL ED 12-40 mm 1:2.8

KB-äquivalente Brennweite: ~ 24 – 80 mm

Verarbeitungsqualität: extrem hoch, auf professionellem Niveau

Abbildungsleistung: hervorragend, vor allem für ein Zoom-Objektiv

Pro: ausgezeichnete Verarbeitung und Leistung, hohe Lichtstärke, nützlicher Brennweitenbereich

Contra: recht groß und schwer für die kleinen Olympus-Kameras, Preis

 

Olympus M. ZUIKO DIGITAL 14-42mm 1:3.5-5.6 EZ

KB-äquivalente Brennweite: ~ 28 – 85 mm

Verarbeitungsqualität: noch gut, wirkt weniger wertig als es doch ist

Abbildungsleistung: gut, absolut ausreichend für ein Normalzoom

Pro: sehr kompakt („Pancake-Zoom“) und ordentliche Abbildungsleistung

Contra: durchschnittliche Lichtstärke, unschöner Motozoom

 

Olympus M.ZUIKO DIGITAL 14-42 mm 1:3.5-5.6 II (R)

KB-äquivalente Brennweite: ~ 28 – 85 mm

Verarbeitungsqualität: durchschnittlich gut, sehr viel Plastik, Zoom läuft aber rund und weich

Abbildungsleistung: gut, absolut ausreichend für ein Normalzoom

Pro: kompakt, leicht und preisgünstig

Contra: Verarbeitung auf unterem Olympus-Niveau

 

Welche dieser Objektive würde ich empfehlen? Nun, das kommt ganz auf die persönlichen Vorlieben und vor allem auf die Kamera an, die man nutzt. An die „große“ OM-D E-M1 passt m.E. am besten das 2.8/12-40, evlt. ergänzt um das 60er Macro. Für eine OM-D E-M10 könnte sich ein Zoom-Freund auf das „Pancake“-Zoom 14-42 EZ beschränken oder, wenn er durch Festbrennweiten mehr Qualität erreichen möchte, dann macht er mit dem Set aus 2.0/12, 1.8/17 und 1.8/45 sicher nichts falsch. Diese Festbrennweiten würde ich auch für die PEN EP-5 empfehlen. Die Kombination aus „24er“, „35er“ und „90er“ bildet ein sehr gutes Reise-Set.

4 Gedanken zu “Objektivübersicht Olympus µ4/3

  1. Cheatah

    Ich habe persönlich nichts gegen das 4/3 Format, aber es kommt leider gegen das 24x36mm Format nicht aus den Puschen!

    1. Na ja, jeder so wie er möchte. Ich kann schon die Fotografen verstehen, die sagen, ihnen reicht µ4/3. Ebenso kann ich diejenigen nachvollziehen, die Kleinbild nicht missen möchten. Ich selbst nutze ja auch APS und Kleinbild. Diese Liste hier beruht auf Tests von Leihgeräten.

  2. Ist Hervorragend besser als sehr gut bei Dir? Wenn ja würden mich Bildbeispiele interessieren die das „hervorragend“ beim 12-40 2.8 erklären im Vergleich zum „nur“ „sehr gut“ des 17 1.8 und 45 1.8. Ich habe letzten Woche mit allen drei arbeiten können und würde alle drei mit gut einstufen. In Schulnoten bei allen drei eine glatte 2. Das 12-40 ist wirklich sehr hochwertig und für ein Olympus Zoom wirklich gut.

    1. „Hervorragend“ deshalb, weil es ein Zoom ist, dessen Leistung voll an die Festbrennweiten heranreicht.
      Die „Bewertungen“ beziehen sich auf vergleichbare Objektiv für µ4/3 – und da habe ich bisher noch nichts besseres kennengelernt als die von mir mir „sehr gut“ bezeichneten.
      Wenn man sie mit Objektiven für andere Systeme (Nikon, Leica, Zeiss/Sony…) wirklich gut vergleichen könnte – was ich nicht so richtig sehe – gäbe es sicherlich dort noch bessere.

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