Vielleicht erinnern Sie sich. Vor etwa drei Jahren habe ich ein Foto-Buch online entdeckt, dessen Bildsprache und Atmosphäre mir äußerst zugesagt hat: Diamaondtimes von Ben Bernschneider. Bernschneider erzählt in seinen Bildern von einer Art Roadtrip durch die USA, von Begegnungen mit überaus attraktiven Menschen und „lazy afternoons“ in intimen Stimmungen unter Freunden, in die man sich unwillkürlich hineinwünscht.
Ich stehe seitdem mit Ben Bernschneider in Kontakt und habe jetzt über die neuen Medien von ihm erfahren, dass sein neues Buch, der dritte Teil im April 2018 erscheint: The End of an American Summer.
(Mit freundlicher Genehmigung des Fotografen Ben Bernschneider.)
Die besondere Ästhetik Bernschneiders ruft dem Betrachter entgegen: „Ihr seid jung! Geht raus, seid unterwegs, genießt das Leben!“ Dem Fotografen scheint dabei völlig egal zu sein, womit er fotografiert, ob auf Film oder digital, ob mit einer hochwertigen oder einer Toy-Kamera. Genau das finde ich gut. Da sind neben sehr sauber wirkenden Fotos, Mehrfachbelichtungen zu sehen und Bilder mit Lichteinfall. Doch all dies trägt zur Geschichte, zur Atmosphäre bei – und so soll es sein.
Diese fotografische Reise durch den amerikanischen Sommer zeigt in den Bildern (ganz im Gegensatz zum Text) eine lebensfrohe, optimistische USA, wie ich sie auch kenne, oft mit einer ganz eigenen Eleganz, gelegentlich mit einer etwas „schnoddrigen Klappe“, ziemlich „naughty“ und überaus sexy aber defititiv nicht die hasserfüllte Version eines Donald Trump, die sich zur Zeit so häufig manifestiert.
Allerdings stehen diese Bilder diametral der Geschichte entgegen, in die sie eingebettet sind. Diese Dissonanz macht es spannend und schafft „suspense“.
Für mich schwingt in diesere Trilogie deutliche Sehnsucht mit und die Hoffnung, dass die USA sich irgendwann wieder so präsentiert, wie Bernschneider sie zeigt – genau das Gegenteil von school shootings und Fremdenfeindlichkeit. Lasst uns mithoffen. Die Bilder Bernschneiders helfen dabei.