Universal-Zooms für Nikon

Heute mal wieder ein Equipment-Artikel, ganz ohne Bilder. (Der nächste zeigt wieder Fotos, versprochen!)

Im Laufe der letzten Jahre hatte ich Gelegenheit, mit mehreren „Universal-Zooms“ an einer Nikon zu fotografieren. Solche Zooms sind Objektive, die vom Weitwinkel bis zum leichten Tele alles abdecken. Eigentlich wollte ich die sogenannten „Superzooms“, also Objektive, die bis 200mm oder darüber hinaus reichen, aus dieser Liste heraushalten, doch zwei Modelle nehme ich mit hinein, aus Gründen, auf die ich noch kommen werde.

Preisstufen (gebraucht):

  • A = unter €50,-
  • B = €50-100,-
  • C = €100-150,-
  • D = über €150,-

Bewertung:

  • * = schwach
  • ** = mittelmäßig
  • *** = gut
  • **** = sehr gut
  • ***** = exzellent

Die meisten habe ich wieder verkauft, nur die mit °°° gekennzeichneten sind noch in meinem Besitz.

 

Sigma 3.5-5.6/24-70mm ASP HF

Das 24-70er Sigma war eines der ersten Zoom-Objektive, die ich für Nikon hatte. Es ist angenehm kompakt und leicht und dass es bei 24mm „anfängt“, ist überaus nützlich. Leider reicht es aber auch „nur“ bis 70mm, daher würde ich es „universal“ eher an einer APS-DSLR nennen. Wer eine hohe Lichtstärke nicht braucht und ein Zoom nutzen möchte, dass nicht viel größer ist als ein 50er, der findet hier eine überaus preisgünstige Lösung.

Verarbeitung / Haptik: **
Zoombereich: **
Lichtstärke: **
Abbildungsleistung: **/***
Preisstufe (gebraucht): A/B

Nikkor AF-D 2.8-4.0/24-85

Dieses Objektiv hat mich, muss ich gestehen, ein wenig enttäuscht. Als ich es gekauft habe, dachte ich mir, dass es mit einer BW-Spanne von 24 bis 85mm und einer relativ guten Lichtstärke mein Universal-Zoom für die Nikon Df würde – die ja auch aus Objektiven, welche in keinem so guten Ruf stehen, einiges „herausholt“. Doch leider zeigt das 2.8-4.0er Nikkor bei Offenblende deutliche Schwächen in der Abbildungsleistung; vor allem die Schärfe was für mich unzureichend. Seltsamerweise sieht das an einer APS-DSLR, an der es inzwischen genutzt wird, anders aus. Dort macht es eine gute Figur.

Verarbeitung / Haptik: ***
Zoombereich: ***
Lichtstärke: ***
Abbildungsleistung: **
Preisstufe (gebraucht): C

Nikkor AF-D 3.5-5.6/24-120 °°°

Dieses ältere 24-120 ist heute eines der günstigsten Nikon-Zooms, die man finden kann. Das überrascht mich, denn es ist sehr gut verarbeitet und ich bin mit der Abbildungsleistung überaus zufrieden! Vermutlich ist es deshalb so günstig zu haben, weil es weder eine besonders herausragende Lichtstärke noch einen Stabilisator hat. Dennoch ist es für mich so eine Art „Geheimtipp“.

Verarbeitung / Haptik: ****
Zoombereich: ****
Lichtstärke: **
Abbildungsleistung: ****
Preisstufe (gebraucht): B

Nikkor AF-S 3.5-5.6/24-120 VR

Im Grunde ist das die stabilisierte Version des obigen älteren 24-120, zumindest was die Parameter betrifft. Soweit ich weiß, hat sich etwas an der Rechnung geändert – und das meine ich auch bemerkt zu haben, denn das VR-Objektiv ist offenblendig deutlich weicher als das ältere Modell. Von der Abbildugsleistung war ich ein wenig enttäuscht, ebenso wie vom AF, der doch – zumindest an meiner Df, die sonst keine Probleme hat – hin und wieder daneben lag.

Verarbeitung / Haptik: ***
Zoombereich: ****
Lichtstärke: **
Abbildungsleistung: **
Preisstufe (gebraucht): C/D

Tamron AF 3.5-5.6/24-135 Aspherical IF AF  °°°

Dieses Objektiv ist das neueste in meiner kleinen Zoom-Sammlung. 😉 Einen ersten Eindruck kann ich aber schon kurz beschreiben. Es ist ziemlich gut verarbeitet und liegt sehr gut in der Hand. Bzgl. Haptik ist nicht viel zu bemängeln.
Der Zoombereich (von 24mm bis 135mm) ist überaus nützlich und deckt den wohl wichtigsten Bereich ab. Ergänzt um ein 18er und ein 200er – und man kann einen ganzen Urlaub wunderbar damit fotografieren. Die Lichtstärke ist, na ja, sagen wir „guter Durchschnitt“ – eben so, wie man es von Universal-Zooms kennt: nichts Besonderes aber auch nicht wirklich schlecht. Was die Abbildungsleistung betrifft, so war ich zunächst ein wenig erschrocken, wie unscharf das Objektiv bei Offenblende wirkte. Als ich es aber per AF-Feinabstimmung in meiner Df „justierte“, sah das ganz anders aus.  Natürlich kann es nicht mit guten Festbrennweiten mithalten, zumindest nicht bei offener Blende, doch es ist absolut brauchbar und muss sich vor dem Nikkor 24-120 oder dem Sigma 28-135 nicht verstecken. Dabei vereinigt es gewissermaßen, als 24-135, diese beiden Zooms.
Ich bin im Moment sehr zufrieden. Es wird sicher in der nächsten Zeit des öfteren mitkommen und sich bewähren müssen…

Verarbeitung / Haptik: ****
Zoombereich: ****
Lichtstärke: **
Abbildungsleistung: ****
Preisstufe (gebraucht): B/C

Tokina AT-X 3.5-5.6/24-200 Asph.

Dieses Objektiv hatte ich vor mehreren Jahren schonmal für die Canon EOS 5D, weil ich die Brennweitenspanne so nützlich fand. Daher habe ich es mir auch wieder für die Nikon gekauft. Es ist ausgezeichnete verarbeitet und auch die Bildqualität ist überraschend gut, lediglich das Bokeh ist gruselig. Ich habe es in diese Liste aufgenommen, weil der Brennweitenberech für ein Kleinbild-Objektiv schon beeindruckend ist.

Verarbeitung / Haptik: ****
Zoombereich: *****
Lichtstärke: **
Abbildungsleistung: **/***
Preisstufe (gebraucht): B/C

Sigma 2.8/28-70mm EX ASP DF

Dieses ältere Modell eines 2.8ers war mein erster – und bisher einziger – Vorst0ß in den Bereich der „Profi-Zooms“, weil es als etwas in die Jahre gekommenes 28-70 (heute sind 24-70 üblich) ziemlich günstig zu finden ist. Es gibt noch ein älteres Modell, dass ich aber nicht empfehlen würde, da es oft an dem für alte Sigmas typischen „klebrigen Gummi“ leidet. Dieses Modell hingegen hat schon die Hammerschlag-Verarbeitung und ist ein empfehlenswertes Objektiv – sofern einem die 70mm am „langen Ende“ reichen. Mir war das ein bisschen zu knapp, daher habe ich mich wieder davon getrennt. Auch, wenn ich sehr schöne Foto damit gemacht habe.

Verarbeitung / Haptik: ****
Zoombereich: **
Lichtstärke: *****
Abbildungsleistung: ****/*****
Preisstufe (gebraucht): D

Sigma 3.5-5.6/28-80mm ASP II

Das 28-80 Sigma habe ich mal als sogenannten „Beifang“ bekommen, als ich eine analoge Nikon SLR gekauft habe. Es ist ganz OK, aber in keiner Weise besonders gut oder besonders lichtstark oder besonders stabil. Dafür ist es gebraucht extrem günstig und es macht „seinen“ Job.

Verarbeitung / Haptik: **
Zoombereich: **
Lichtstärke: **
Abbildungsleistung: ***
Preisstufe (gebraucht): A

Nikkor AF 3.5-4.5/28-85

Meiner Meinung nach einer der Preis-Leistungs-Favoriten unter allen Zooms für Nikon. Mit 28 bis 85 mm bietet es einen recht nützlichen Zoom-Bereich, es ist für die meisten Fälle lichtstark genug und über die Abbildungsleistung lässt sich wahrhaft nicht klagen. Ich frage mich wirklich, warum ich das Objektiv kürzlich überhaupt wieder verkauft habe, vermutlich, weil es doch zu wenig genutzt wurde, da das 24-120 einen noch weiteren Brennweitenbereich bietet.

Verarbeitung / Haptik: ***
Zoombereich: **/***
Lichtstärke: **/***
Abbildungsleistung: ****
Preisstufe (gebraucht): A/B

Soligor AF 2.8-3.8/28-105

Dieses Objektiv, das es baugleich auch als Cosina und „Voigtländer“ sowie in einer manuellen Version gibt, wollte ich einmal ausprobieren, weil es für ein 28-105er Zoom ziemlich lichtstark ist. Es ist wahrhaft nicht schlecht, doch ich bin nie so ganz warm damit geworden. Als preisgünstiges Universalzoom kann ich es aber durchaus empfehlen.

Verarbeitung / Haptik: ***
Zoombereich: ***
Lichtstärke: ****
Abbildungsleistung: **/***
Preisstufe (gebraucht): B

Sigma AF 2.8-4.0/28-105 D Asph. °°°

Das ist eines der Zooms, das ich noch immer habe. Es ist vergleichbar mit dem oben erwähnten Soligor, allerdings einen Ticken besser. Daher habe ich mich für das Sigma und gegen das Soligor entschieden. Meist nutze ich es an meiner Nikon F90x, denn daran ist es echt Spitze!

Verarbeitung / Haptik: ***
Zoombereich: ***
Lichtstärke: ****
Abbildungsleistung: ***/****
Preisstufe (gebraucht): B/C

Sigma 3.8-5.6/28-105mm UC-III ASP IF

Ein wenig beachtets Zoom – zu unrecht! Es hat zwar keine wirklich beeindruckende Haptik und nur die typische Lichtstärke für solche „Nicht-Profi-Zooms“, doch die Abbildungsqualität ist überraschend gut. Wer auf eine weit öffnende Blende verzichten kann, der findet in diesem Sigma ein universell nutzbares Objektiv.

Verarbeitung / Haptik: **/***
Zoombereich: ***
Lichtstärke: **
Abbildungsleistung: ****
Preisstufe (gebraucht): B

Sigma 3.8-5.6/28-135mm DL Aspherical IF Macro

Auch über dieses Zoom hört und liest man wenig – ebenfalls zu unrecht! Es ist bzgl. Haptik, Lichtstärke und Abbildungsqualität absolut mit dem 28-105 UC-III vergleichbar. Ein mehr als ordentliches Objektiv. Ich habe einmal gelesen, dass es als „durch und durch gutes Schönwetter-Objektiv“ bezeichnet wurde. Das trifft es m.E. recht gut. Denn auch hier gilt: Wer auf eine weit öffnende Blende verzichten kann und für wen es nicht auf Verzeichnungsfreiheit ankommt, der findet in diesem Sigma ein sehr universell nutzbares Objektiv.

Verarbeitung / Haptik: **/***
Zoombereich: ***/****
Lichtstärke: **
Abbildungsleistung: ****
Preisstufe (gebraucht): B

 

Was würde ich mir wünschen? Das ist schnell beantwortet: ein KB-taugliches 2.8-4.0/24-90 mit schnellem AF, gutem Stabilisator und sehr guter Bildqualität auch bei Offenblende, das zudem nicht allzu groß ist und bezahlbar bleibt. Das wird dann wohl ein Traum bleiben.
Es gibt zwar ein paar Objektive, die da heran kommen (von Nikon, Fuji oder Leica), doch immer wird mindestens eine der Forderungen nicht erfüllt (weniger Lichtstärke, nur APS, zu groß, zu teuer…). Hin und wieder schaue ich mal nach Angeboten für ein Tamron 2.8/28-75. Wenn da mal ein richtig günstiges dabei ist, werde ich das auch noch mal ausprobieren.

Ich bin übrigens deshalb nicht bereit, viel Geld für ein Zoom auszugeben, da ich – wenn es mir um den fotografischen „Genuss“ geht – viel lieber Festbrennweiten nutze.

Außer Konkurrenz folgen drei der vielen non-Nikon Zooms, mit denen ich fotografiert habe und die ich hier erwähnen möchte.

Tamron 3.8-6.3/28-300 Makro AF Aspherical XR IF DI

Das zweite „Superzoom“, das ich in dieser Liste vorstelle, ist ein Zoom, welches ich mir damals für meine Canon EOS 350D gekauft habe, als weit in den Telebereich hineinreichende Ergänzung des Kit-Objektivs 18-55. Später war ich oft nur mit einem Tokina 12-24, einem 1.8/50 und diesem 28-300 unterwegs. An der 350D war es ohne Tadel und auch an der „klassischen“ EOS 5D performte es ziemlich gut. Besser als sein Ruf.

Verarbeitung / Haptik: ***
Zoombereich: *****
Lichtstärke: **
Abbildungsleistung: **/***
Preisstufe (gebraucht): C/D

Canon EF 3.5-4.5/24-85 USM

Dieses Objektiv wurde auf den Markt gebracht als ein Zoom für APS-SLR Kameras, doch es lässt sich nicht nur an APS-DSLRs, sondern auch an KB-DSLRs nutzen. Es ist mir bis heute eines der liebsten Zooms für eine EOS. Auch hier möchte ich schreiben, dass es deutlich besser als sein bescheidener Ruf ist! Sowas und für DEN Gebrauchtpreis wünschte ich mir von/für Nikon.

Verarbeitung / Haptik: ***
Zoombereich: ***
Lichtstärke: ***
Abbildungsleistung: ***
Preisstufe (gebraucht): B/C

Pentax SMC FA 3.5-5.6/28-90 °°°

Eine weitere Preis-Leistungs-Empfehlung, diesmal aber für Pentax. Gut und vor allem günstig! Wer – wie ich – nur selten mit Pentax fotografiert und/oder ein preisgünstiges Zoom für eine Pentax (D)SLR sucht, der sollte hier zugreifen.

Verarbeitung / Haptik: **/***
Zoombereich: ***
Lichtstärke: **
Abbildungsleistung: ***
Preisstufe (gebraucht): A/B

3 Gedanken zu “Universal-Zooms für Nikon

  1. Pingback: Tamron SP 3.5-5.6/24-135 … – RetroCamera.de

  2. Tom Frantzen

    Hallo, die Beurteilungen decken sich weitestgehend mit meinen Erfahrungen. Das Tamron SP 24-135 erreicht sehr gute Abbildungsleistungen und man kann es tatsächlich mitunter auch schon um die 50 Euro bekommen. Ich betreibe es an Nikon D700/800 und an Canon EOS-1Ds II und 5D. Auch das Tokina 24-200 schätze ich als universell an sämtlichen Kameras, auch wenn das Tamron eine ganze Ecke schärfer ist.

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