… war mein erster Besuch mit meinen Kindern bei Leica in Wetzlar vielleicht schon, denn wir konnten zu einer Zeit dort sein, zu der im Werk gearbeitet wurde, wobei die Kids ein wenig zuschauen konnten.

Sie fanden das hoch interessant und hatten dabei mehr Spaß als erwartet.
So dass sie sogar bereit waren, für mich kurz Modell zu stehen:

Dafür, dass ich mit Kindern ein Kamerawerk besuchte, blieben wir Sensationell Lange. Wir hatten in der Tat Silbergute Laune. Ich ja sowieso, aber auch meine beiden Super Lieben.
Na? Der aufmerksame Beobachter mag schon mitbekommen haben, dass ich mir in diesem Text einige orthografischen Freiheiten herausgenommen habe, die – ebenso wie der Titel – auf einen weiteren Punkt des Tages hindeuten, der vor allem beim Papa für eine nochmals bessere Laune sorgte. Bei den Kids war das der versprochene Kakao im Café Leitz, bei mir dies:
Ich durfte mir spontan die Leica SL mit dem 24-90 ausleihen und eine Weile damit fotografieren.
Dies wird kein ausführlicher Test. Dafür hatte ich die Kamera zu kurz zur Verfügung. Ich möchte aber ein paar Pro und Contra Eindrücke schildern, die mir besonders aufgefallen sind.
Pro +
Die Kamera liegt ausgezeichnet in der Hand und ist überaus wertig verarbeitet – was ja für Produkte der Firma Leica nichts Ungewöhnliches ist.
CONTRA –
Das 24-90 ist allerdings ein ganz schöner Brocken. Ob das nun daran liegt, dass ich in letzter Zeit ziemlich viel mit M-Objektiven oder höchstens mit Festbrennweiten an der Nikon Df fotografiert habe, also ein eher persönlicher Eindruck ist? Ich wage das zu bezweifeln. 😉
Kein „Standard“-Zoom, das ich jemals an der Nikon hatte, erreicht diese Ausmaße. Aber OK, eine Brennweitenspanne von 24 bis 90mm bei einer Lichtstärke von f/2.8 bis f/4 (übrigens, Parameter, die ich optimal für ein Allzweck-Objektiv finde!) verlangen wohl eine gewissen Baugröße, vor allem, wenn auch ein AF und ein Stabilisator verbaut werden müssen.
Pro +
Die fertigen Bildergebnisse dieser Combo sind über jeden Zweifel erhaben.
Für Originalgröße >> hier klicken << (knapp 10 MB).
Für Originalgröße >> hier klicken << (knapp 10 MB).

Pro +
Die JPGs „out-of-cam“ sind schon richtig gut.
Doch aus den RAW-Dateien ist mit wenigen Klicks noch einiges an Dynamik herauszuholen, gerade in solch einer Gegenlichtsituation:
CONTRA –
In der internen Bearbeitung passiert bis zum fertigen JPG so einiges. Bei 24mm sieht ein völlig unbearbeitetes RAW so aus:
Schauen Sie einmal auf die Ecken! Da wird einiges weggecroppt. Man müsste nun einmal gegen ein anderes 24er vergleichen, um zu sehen, ob man dadurch auch Bildwinkel verliert oder ob der Crop bereits eingerechnet ist.
Ist das nun nachteilig? Eigentlich nicht. Es sieht übler aus als es ist, denn man merkt als Fotograf nichts davon. Die JPGs sind fertig und im RAW-Entwickler fällt der Crop auch nicht auf (siehe Bild oben).
Leica geht da offensichtlich ganz bewusst den Weg, die Objektive nicht auf „Teufel komm raus“ auskorrigieren zu lassen und damit nochmals größer und schwerer zu machen, sondern überträgt ein paar Korrekturen an die Software. Sie sind übrigens nicht die einzigen, die das machen. 😉
Pro +
Auch mit hohen ISO-Zahlen sind brauchbare Fotos möglich.

100% Crop:
Klar, das rauscht. Aber das ist auch ISO 25000.
Contra –
Die Bedienung ist, na ja, euphemistisch ausgedrückt, „gewöhnungsbedürftig“. Der Ansatz ist sehr modern.
Es gibt keine, von mir so geliebte, Einstell-Rädchen wie etwa bei meiner Nikon Df oder meiner Fuji X-T1. Ja, es gibt universell nutzbare Navigationsrädchen, doch das ist was anderes. Eigentlich liegt alles hinter unbeschrifteten Tasten, deren Funktionen sich nur bei aktivierten Display erschließen. Und selbst damit geriet das Ändern von Einstellungen für mich schnell zum Ratespiel.
Ich bin sicher, dass man sich sehr schnell daran gewöhnt und die Funktionsbelegung in kurzer Zeit verinnerlicht hat, wenn man mal eine Weile mit der SL fotografiert hat. Für mich als „Retro-Freak“ ist das aber doch sehr befremdlich. Ist aber eine sehr persönliche Präferenz, muss ich zugeben.
Pro +
Der Sucher! Der haut mich jedes Mal vom Hocker, wenn ich durchsehe. Es ist mit Abstand der beste elektronische Sucher, den ich kenne. Punkt.
Pro +
Die SL harmoniert mit adaptierten, manuellen Leica M- und R-Objektiven offensichtlich hervorragend. Leider hatte ich kein Weitwinkel dabei. Das Elmarit-M 21 hätte mich an der SL interessiert. Na ja, dafür waren meine Kids als Model mit:

Fazit?
Sorry, fällt aus. Ich kann zu keinem verlässlichen Fazit kommen, wenn ich eine Kamera nur für eine halbe Stunde benutzt habe. Das, was mir aufgefallen ist, ist oben zu lesen. Mehr kann ich leider nicht bieten. Nur so viel: Spaß gemacht hat die Kamera auf jeden Fall. Ein Fotograf hält mit der SL eine Kamera in der Hand, die für ihn etwas gefährlich ist, denn er hat damit keine Ausreden mehr. Wenn etwas nicht gut geworden ist, dann liegt es an ihm und nicht an der Kamera. 😉
… und mit ihrer älteren, kleineren Schwester, meiner M8 (die sich ob der Kälte in ihr handgenähtes Lederkleidchen geschwungen hatte), hat sie sich auch sehr gut vertragen. 😉
Unterm Strich bleiben da auch nur die 24MP, da kann das beste Objektiv machen was es will!
Für mich eine unrealistische Kamera, deren Preis für mich absurd zu hoch ist!
Ferner, macht die Person hinter der Kamera immer noch das Bild, die Kamera ist da nur Mittel zum Zweck!
Ja, sicher. Die Frage ist nur: Gibt es etwas, wofür 24 MPix nicht ausreichen? Ganz realistisch betrachtet fällt mir außer extremen Ausschnitten nichts ein. Über den Preis der Leica SL brauchen wir nicht zu reden.
Interessant, danke für dein Bericht!
robert