OK, dieser Artikel wird was für die echten Freaks, nur was für Hartgesottene. Die Idee kam mir heute morgen – vermutlich war ich noch nicht ganz wach.
Ich fotografiere ja schon deutlich länger als ich diesen Blog betreibe. Von daher schaue ich jetzt einmal zurück auf die Jahre vorher und erinnere mich an meine „Kameras des Jahres“ von früher.
Von 1989 bis 1999 gab es jedes Jahr nur eine „Kamera des Jahres“: meine Ricoh KR-10x. Eine andere hatte ich nicht. 😉
Diese Kamera habe ich heute noch und sie funktioniert noch prächtig! Bin gespannt, ob ich sowas auch von den Kameras schreiben kann, die ich heute so nutze.
In den Jahren 2000 und 2001 war meine Kamera des Jahres eine Kodak DC240i, die meinen Einstieg in die digitale Fotografie bedeutete. Mensch, was war das damals ein tolles Erlebnis! Mit dieser Kamera habe ich unseren Besuch auf der EXPO2000 dokumentiert, in VGA(!), weil die Speicherkarten so teuer waren.
In den Jahren 2002 und 2003 hieß meine Kamera des Jahres Minolta Dimage 7.
Welch ein Schritt nach vorne! Das ging schon in Richtung „Profi-Modell“ mit einem tollen Objektiv. Leider war der AF grottig und der Stromverbrauch exorbitant!
Ein wenig schneller und vor allem mit viel mehr Tele 😉 war meine Kamera der Jahre 2004 und 2005 ausgestattet: die Panasonic Lumix FZ20.
Die fand ich richtig toll, wenn bloß nicht das schlechte Rauschverhalten ab ISO400 den Eindruck ein wenig getrübt hätte.
Der Wahnsinn ging dann im Jahre 2006 los. Unser erstes Kind wurde geboren und da brauchte der Papa „natürlich“ eine DSLR.
Die Canon EOS 350D war meine Kamera der Jahre 2006 und 2007. Es war meine erste digitale Spiegelreflexkamera und ich habe sie noch heute in ausgezeichneter Erinnerung. Sie hat einfach zu mir gepasst.
Als ich zudem entdeckte, dass man zahlreiche alte, manuelle Objektive an eine EOS adaptieren kann, gab es kein Entrinnen mehr. Dieser Kamera habe ich endgültig meine Begeisterung für alles, was mit Fotografie zu tun hat, zu verdanken. Ich könnte auch im Dialekt meine Opas schreiben: „Sie ist in Schuld!„. 😉
Meine Kamera des Jahres 2008 war (beinahe logischerweise) die Canon EOS 40D.
Sie konnte alles noch einen Ticken besser als die 350D und war vor allem als semi-professionelle Kamera robuster verarbeitet. Und dennoch schlich sie sich nie so tief in mein Herz wie die 350D. Woran das auch immer gelegen haben mag.
Auch meine Kamera des Jahres 2009, die Canon EOS 5D (die erste Version), die ich mir nur gebraucht leisten konnte und die mir zum ersten Mal das Fotografieren auf einem Sensor in Kleinbildgröße ermöglichte, hat mich, so toll sie auch war (und immer noch ist), ebenfalls nie komplett gefesselt. Natürlich war der Bildeindruck gerade mit den manuellen Linsen am KB-Sensor ein anderer, aber ich war ein wenig enttäuscht, dass meine Fotos nicht wirklich „besser“ waren als mit der 350D.
Im Jahr 2010 gab es plötzlich eine spannende Entwicklung. Ich nutzte die EOS 40D, die EOS 5D, ein paar kompakte Digiknipsen und eine Pentax K100D fast gleich häufig, doch diese Pentax war es, die mich am meisten inspirierte. Verrückt, oder? Daher muss ich die kleine Pentax-DSLR als Kamera des Jahres 2010 bezeichnen. Später tauschte ich sie gegen die Fuji S2 Pro meines Vaters, dem die große Fuji zu schwer wurde. Mein Vater hat dann noch liebend gerne mit der K100D fotografiert.
Meine Kamera des Jahres 2011 war meine erste spiegellose Systemkamera: die Sony NEX-3. Diese kleine Sony, die mir noch auf der Photokina 2010 gar nicht so sehr zusagte, eröffnete gerade für mich als „manuellen Adpatierer“ völlig neue Möglichkeiten.
Ihr große Schwester, die Sony NEX-7, war dann meine Kamera des Jahres 2012. Hui, die war richtig gut! Schnell, tolle Bildqualität, kompakt und überaus vielseitig.
Und doch, irgendwie haftete den Sony NEX Modellen stets der „Playstation-Charakter“ an. Mich erinnerten sie in der Bedienung eher an ein Computerspiel als an eine Kamera. Richtig benennen konnte ich das aber erst als ich zum ersten Mal meine Kamera des Jahres 2013 in den Händen hielt: die Fuji X-E1.
Die Fuji konnte all das, was die Sonys auch konnten, sie musste aber bedient werden wie eine Kamera und sah zudem noch umwerfend gut aus. Kein Wunder also, dass sie meine Favoritin war.
Ab 2014 habe ich dann hier im Blog meine Jahres-Besten-Listen veröffentlicht…