Ja, ja, ich weiß, dass „funky“ nichts mit einer „Funksteurung“ zu tun hat, aber irgendeinen Aufmacher braucht der Text ja und „play that radio-controlled flash music“ hört sich echt ziemlich dämlich an. 😉
Seit kurzem habe ich zwei Funk-Blitzauslöser von „Yongnuo“ bei mir. Yongnuo hat sich in den letzten Jahren zu sowas wie einem Geheimtipp für Blitzzubehör gemausert. Man bekommt funktionierende Technik zu sehr günstigen Preisen. Da ich ohnehin kein großer „Blitzer“ bin – am liebsten arbeite ich noch immer mit natürlichem Licht – wollte ich nicht allzu tief in den Geldbeutel greifen, nur um mal ein wenig mit entfesselten Blitzen herumzuspielen. Mein Wahl fiel also auf ein Zweierset des Yongnuo RF603N II, das für unter €30,- zu finden ist.
Am vergangenen Sonntag war es dann soweit: der erste Einsatz stand an. Der Nachmittag war frei gehalten für ein überaus angenehmes Fotoshooting an der Burgruin Staufenberg mit einem sehr netten Menschen und Fotofreund. Das Wetter spielte optimal mit. Bewegte Motive waren nicht geplant, so dass ich – als es dann an Blitzen ging – in aller Ruhe alle Einstellungen manuell vornehmen konnte und die Belichtung nach Sichtung auf dem Kameradisplay ohne Hektik korrigieren konnte. Da bietet die Digitaltechnik enorme Vorteile.
Also hieß es: Kamera auf’s Stativ, Funksender auf den Blitzschuh, den Cullmann 4500 auf einem kleinen Blitzstativ an die erste geplante Stelle platzieren und den Nissin i40 an die andere Stelle setzen. Der Cullmann wurde vom Funkempfänger gesteuert, der Nissin lösste als Servoblitz durch den Cullmann aus. Um dem Motiv – einem Turm einer alten Ruine – etwas mehr „Mystik“ zu verleihen, legte ich eine orangefarbene Folie in den Diffusor des Cullmanns und eine grüne in den Diffusor des Nissins.
Überaus hilfreich war es, diesen guten Freund bei mir zu haben, der – in der übrigen Zeit selbst fotografierte – in diesem Moment aber als „Blitzassistent“ extrem wertvoll war. Versteckt im Turm hielt er den Nissin-Blitz so, dass dieser in Telestellung in die richtige Richtung zeigte und dennoch vom Cullmann-Blitz ausgelöst wurde. Das wäre vielleicht auch möglich gewesen, wenn ich alleine gewesen wäre, doch dann hätte ich ständig hin und her rennen müssen. An dieser Stelle also ein dickes „Danke schön“, Sebastian!
Dieses Set-up war weit davon entfernt professionell zu sein. Es machte aber echt Spaß, damit herum zu experimentieren und mit der Resultat bin ich mehr als zufrieden:
Jetzt überlege ich ernsthaft, mir nochmal zwei solcher preisgünstigen Funk-Blitzauslöser zu kaufen, um dann drei Blitze über Funk auslösen zu können. TTL brauche ich eigentlich nicht, denn wenn ich mit drei Blitzen arbeite, dann werde ich vermutlich immer genug Zeit haben, die Belichtung manuell einzustellen und anpassen zu können.
Ein paar weitere Eindrücke von diesem schönen Tag zeigt diese kleine Collage:
Sebastian, sowas sollten wir viel öfters machen!