Dass man ältere, manuelle Objektive an modernen, digitalen Systemkameras (DSLR, EVIL etc.) nutzen kann, hat sich durch diverse Foren (wie z.B. den DCC) wohl auch bis in die letzte Ecke des Landes herumgesprochen. Dass dies auch Spaß machen kann, glaubt man oft erst, wenn man es selbst ausprobiert hat.
Die „normale“ Art, ein solches manuelles Objektiv an eine moderne Kamera zu bringen, ist ein passender Adapter, der das eine in das andere Anschluss-Bajonett ändert.
Dieses Foto zeigt ein 50er Meritar mit M42-Gewinde, das an eine EOS adaptiert wurde.
Sowas geht mal leicht, mal weniger leicht. Das Auflagemaß des Objektivs und der Kamera bestimmt, ob eine Adaptierung überhaupt möglich ist.
Die kleinen spiegellosen Systemkameras haben durchweg ein viel kürzeres Auflagemaß und können auch solche Objektivtypen aufnehmen, die man nicht oder nur mit erheblichem Aufwand an eine DSLR gebracht hätte.
Wenn es aber darum geht, wirklich alte Objektive an eine digitale Kamera zu nutzen, muss man sich schon andere Sachen einfallen lassen. Ich meine hier die Objektive, die zum Beispiel in alte Mittelformat-Klappkameras eingebaut sind. Diese Objektive müssen „chirurgisch“ entfernt werden und es muss ein Weg gefunden werden, solch ein Objektiv im richtigen Abstand und mit einer Fokussiermöglichkeit an einer Digitalkamera anzubringen.
Dafür eignen sich mehrere Wege. Zwei habe ich einmal ausprobiert.
1. Das Nutzen einer leeren Objektivfassung
Manchmal hat man Glück und eine altes ausgeschlachtetes Objektiv bietet eine Fokusschnecke mit passender Bauweite, um ein altes Objektiv zu tragen.
Hier habe ich ein Dallmeyer Dalmac 3.5/75 über die Fassung eines alten Canon-Objektivs an eine EOS gebracht.
2. Die Balgen-Lösung
Der zweite Weg, den ich einmal ausprobiert habe, ist einen Balgen zu nutzen, mit dem man eben auch die Entfernung des Objektivs zur Aufnahmeebene variieren kann.
Hier sieht man ein Zeiss Novar Anastigmat f4.5 105mm über einen Balgen an eine EOS adaptiert.
Die Ergebnisse, die man mit solch einer „Vintage-Linse“ erzielen kann, sind manchmal überraschend gut:
Die Möglichkeiten sind weitreichend und mit ein wenig handwerklichem Geschick eröffnet man sich eine völlig neue Welt der Fotografie.
Wie man sowas beinahe professionell macht, zeigt uns Dirk Spennemann auf seiner Website:
Viel Spaß!
Tolle Ergebnisse.
Mir gefällt es gut.
Ich habe auch schon selbst einiges adaptiert. Mein “richtig altes” Messingobjektiv wartet aber noch.
Es gibt noch zwei weitere Methoden: Mit schwarzem Isolierband und Rohren aller Art. Mit Helicoiden (die gibt es auch einzeln.)
Wenn man im Nahbereich fotografiert, ist das Auflagemaß oft nicht so kritisch.