Wer Kameras hat, der erkennt schnell, dass er auch so einiges an Zubehör braucht haben möchte. Streulichtblenden für die Objektive, die ohne geliefert werden, Blitzlicht, diverse Grau-, Pol- oder Verlaufs-Filter, Kamerataschen und Kameragurte in den unterschiedlichsten Variationen. Filter habe ich zur Genüge (demnächst folgt noch ein Artikel darüber), Streulichtblenden auch – die kaufe ich meistens bei meinem Lieblingshändler auf der Solmser Fotobörse. Blitzgeräte brauche ich nicht oft. Daher bin ich dahingehend auch gut ausgestattet. Taschen und Gurte hingegen kann man nie genügend haben. Richtig? Bitte jetzt einmal die Hand heben, jeder, der überzeugt ist, nie wieder eine Kameratasche oder einen Kameragurt zu kaufen! Sehen Sie! Niemand! Ich habe zweimal gezählt. 😉 Über Taschen habe ich ja schon mehrfach geschrieben (z.B. hier und hier). Über Gurte auch. Allerdings erst einmal. Da muss ich also nochmal ran. Bitte sehr… Von der Firma Barton1972, deren Leder-Gurte ich so mag, habe ich neben dem „Composer“ in der limitierten „Re-Pro“-Variante auch den „Green Mamba„: Dieser Gurt gefällt mir außerordentlich gut. Ich mag grünes Leder sehr. An meiner M8 habe ich auch einen originalen Leica Ledergurt in „Racing Green“. Die Barton-Gurte sind erstklassig verarbeitet und strahlen eine derart hohe Zuverlässigkeit aus, dass ich den „Mamba“ sehr lange als Gurt für meine Nikon Df genutzt habe. Er hat nur einen kleinen Nachteil: im Gegensatz zur „limited edition“ des „Composers“ ist der Mamba relativ steif. Das stört mich weniger, wenn ich den Gurt trage, schon aber ein wenig, wenn ich die Kamera in eine Tasche stecke. Also machte ich mich auf die Suche nach schönen Stoff-Gurten. Am besten welche, die irgendwie „besonders“ sind. Ja, ja, ich weiß, ich muss aufpassen, mich nicht zum Hipster zu entwickeln, doch keine Angst, ich trage weder Bart noch Hut und meine Kleidung ist auch nicht „hipster-mäßig“. Der erste Gurt, den ich wirklich witzig (im positiven Sinne) fand, war ein HongKong-Farbstreifengurt, den ich vor allem deshalb ausprobierte, weil er auf Amazon überaus günstig ist. Da wäre nicht viel verloren gewesen.
Aber ich muss sagen, der Gurt ist überraschend gut verarbeitet und passt hervorragend zu meinen 70er-Jahre SLRs. Er hat allerdings keine Gummierung, so dass man etwas aufpassen muss, dass einem die Kamera nicht von der Schulter rutscht. Außerdem ist der Gurt mit ca. 90 cm insgesamt etwas kurz. Für sehr große Menschen ist er daher weniger geeignet. Mir („Einsachtzig“) passt er gerade so. Ohne, dass ich weiterhin auf der Suche war geschah es dann wie so oft: man stolpert über etwas, was aufmerksam werden lässt. Diesmal auf Facebook. Bei einem Posting von „Lieschenradieschen“ blieb ich hängen. Handgenähte Taschen und Gurte. Sowas finde ich schon toll. Im Lieschenradieschen-Shop (der Name deutet allerdings bereits die kreativ-bunten Designs an) fand ich dann einen Gurt, der mir richtig gut gefällt:
Ist das nicht cool? Die Verarbeitung ist hervorragend, echte Handarbeit eben. Ein Gummierung ist zwar auch nicht vorhanden, doch das würde das Design auch stören. Und dieser Gurt ist auch lang genug. Ohne die Länge komplett auszunutzen kann ich ihn bequem schräg über der Schulter tragen. Einzig die Qualität der Einfädel- und Halteplastikspangen (wie nennt man denn sowas?) könnte etwas besser sein. Doch ich befürchte nicht, dass sie sich von alleine lösen. Als Stoffgurt ist er biegsam und lässt sich in der Tasche gut in Form „knautschen“. Dennoch ist er fest genug, um seine Form zu halten. Viele der Gurte sind Einzelstücke, man muss sich also beeilen, wenn man einen haben möchte, zumal sie wirklich preiswert sind. (Ich habe mir übrigens eben gerade noch einen anderen bestellt.) Wer also einen Kameragurt in einem ausgefallenen Design sucht, der sollte unbedingt einmal bei Lieschenradieschen vorbei schauen!
Ach, diese coolen Fashion-Gurte, lenken doch nur von dem Label der Kamera-Marke und dem teuren Schautherglas ab!
LOL! Recht so. Hoffentlich tun sie das. 😉
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