Ein „Leica-Wochenende“!

Letztes Wochenende, vom 12. auf den 13. Oktober, war es endlich so weit: ich fuhr zum langersehnten „Leica-Wochenende“.

Wie es der Zufall wollte, fand an diesem Wochenende nicht nur das atmosphärisch sehr schöne Herbsttreffen von Leica Historica e.V. auf der Burg in Staufenberg statt, sondern zudem noch – am Samstag in Wetzlar – die Leica One Challenge des internationalen Leica-Forums. Da Staufenberg und Wetzlar nur etwa 15 Autominuten auseinander liegen, konnte ich beide Termine hervorragend miteinander verbinden und ein echtes „Leica-Wochenende“ daraus machen.

Am Samstag, gegen 12 Uhr mittags, trafen sich an die 40 Teilnehmer der diesjährigen Leica One Challenge, einem foreninternen Fotowettbewerb, zu dem nur Leica-Fotografen zugelassen sind. Jeder muss eine Kamera und ein Objektiv (eine Brennweite) sowie einen Film bzw. – falls digital fotografiert wird – eine ISO-Einstellung wählen und hat dann zwei Stunden Zeit, maximal 36 Fotos zu machen – nicht mehr!
Der Begriff „Challenge“ ist nicht grundlos gewählt, denn es ist schon eine Herausforderung, nicht mal eben die fotografischen Parameter ändern zu können und dennoch ein gutes Foto hinzukriegen.

So trafen also die Leica-Fans auf dem Domplatz zu Wetzlar zusammen…

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… und tauschten die ersten Geschichten über die Anfahrt aus.

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Der Autor dieses Blogs ist mit schwarzer Jacke und Jeanshemd links auf dem Foto zu sehen. Der Dank für das Bild geht an Olaf Nattenberg.

Ich habe es ja als Quasi-Marburger nicht weit bis Wetzlar, doch den anderen erging es da ganz anders. Es kamen Teilnehmer aus dem Ruhrgebiet, aus Belgien, Holland, England, Norwegen, Schweden, Dänemark, sogar aus Südafrika und Australien !! Wir hatten – eigentlich unfassbar -sogar einen gebürtigen Bayer dabei!! Der musste allerdings nur aus dem Rhein-Main-Gebiet anreisen. 😉

Eine großartige Sache und echte Völkerverständigung wie sie sein sollte.

Man ging in ein Café, um die erste Tasse jenes vorzüglichen Heißgetränkes zu kosten, nach dem viele von uns regelrecht süchtig sind und um jedem nochmals die Regeln des Wettbewerbs in Erinnerung zu rufen sowie die letzten Vorbereitungen abzuschließen.

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Nachdem man eine Weile zusammengesessen und seine Kamera-Objektiv-Kombination angegeben hatte (ich entschloss mich, mit meiner Leica M8 und dem Leitz Summitar 2/5cm bei ISO 320 zu fotografieren), brach man auf, um Wetzlar fotografisch unsicher zu machen.

Ein Bild muss man sich aussuchen, dass man dann der Jury (also allen Teilnehmern) zur Abstimmung stellt. Einige der bei mir „durchgefallenen“ Bilder kann ich hier aber vorstellen:

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Natürlich blieb zwischendurch auch die Zeit für ein Schwätzchen mit der Wetzlarer indigenen Bevölkerung. 😉

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Was wiederum Möglichkeiten für weitere Motive eröffnete:

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Schließlich, so gegen 16 Uhr, als sich die Gruppe wieder zusammenfand, machte ich mich auf den Weg ins Burg-Hotel nach Staufenberg, denn ich hatte ja noch etwas für den Abend vor!

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Das Zimmer, das ich reserviert hatte, stellte sich als stilvoll und sehr angenehm heraus.

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An dieser Stelle nochmals herzlichen Dank an das Team vom Burg-Hotel, die mir bei meinen Vorbereitungen für den Abend hilfsbereit zur Seite standen!

Um 18 Uhr war es dann soweit: das Herbsttreffen von Leica Historica begann.

Auch dies ist jedes Mal ein faszinierender Moment. Man trifft Menschen, die die eigene Leidenschaft teilen und sich seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten mit diesem wunderbaren Hobby auseinandersetzen. Für mich, als relativer Neuling, ist das lehrreich und unterhaltsam zugleich.

Zumal mir die Ehre zuteil wurde, an diesem Abend den Vortrag halten zu dürfen. In der Regel kommen ausgewiesene Leica-Experten zu Wort und halten während der Treffen einen Vortrag. Ich erinnere mich überaus gerne und mit Begeisterung an Vorträge von Peter Karbe oder Ottmar Michaely. Daher versuchte ich schon, das bisherige Niveau zu halten.

Meine Präsentation beschäftigte sich mit dem Thema „Die Leica im Film“ und sollte darlegen, wie oft und warum eine Leica als Requisite in Spielfilmen verwendet wurde und noch wird.

3vortragAuch hier geht der Dank für das Foto an meinen Fotofreund Olaf Nattenberg!

Ich denke, es mir ganz gut gelungen und wenn ich mich an die Vielzahl an lobenden Rückmeldungen erinnere, ist mein Vortrag auch ziemlich gut angekommen. Doch davon nun genug.

Solch ein Abend ist gut gefüllt mit interessanter Konversation und guter Laune. Das ist einer der Gründe, warum ich immer wieder gerne zu den Leica-Historica-Treffen fahre, auch wenn ich mit meinen 42 erst zur „LH Krabbelgruppe“ gehöre ;). Die Menschen sind sehr angenehm und die Themen mitreißend – vor allem für jemanden so kameraverrückten wie mich. Meist wird es dann auch spät.

Am nächsten Tag, also am Sonntagmorgen, findet traditionellerweise die interne Versteigerung statt, bei der von unserem Ehrenvorsitzenden und Leitz-Urgestein Georg Mann einige Gegenstände verteigert werden, die von Mitgliedern gespendet wurden und deren Erlös dem Verein zu gute kommt. Eine tolle Sache. Es ist schon umwerfend, welche wertvollen Ausrüstungsteile von Mitgliedern dafür gespendet werden. Unter anderem ist eine Leica I für €800,- versteigert worden. Das freut nicht nur den Käufer sondern auch die Vereinskasse!

Nach der Versteigerung wird dann ausgiebig über die Neuerwerbe diskutiert…

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… und die eine oder andere Mitteilung nach Hause geschickt:

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Ja, auch Leica-Fans wissen mit moderner Kommunikationstechnologie umzugehen.

Zum Nachmittagskaffee trifft man sich dann auf der Oberburg, wo auch ein interner Fotowettbewerb stattfindet, dessen Sieger den LH-Wanderpokal für ein Jahr behalten darf.

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Am späten Nachmittag dann trennt man sich wieder, stets mit den besten Wünschen und in Vorfreude auf das kommende Frühjahrstreffen. Ein Teil der Gruppe geht aber direkt anschließend auf die immer nach dem Herbsttreffen stattfindende LH-Fahrt, die die Mitreisenden dieses Jahr nach Mailand führte. Irgendwann bin ich da sicher auch einmal dabei. Aus beruflichen Gründen war es mir in diesem Jahr leider nicht möglich. Am Montag hat das Semester an der Uni begonnen und damit die Seminare, die ich dort leite.

Was ich mir aber auch dieses Jahr nicht nehmen ließ, war es, noch einmal zur malerischen Ruine der Oberburg zu gehen, um das gute Wetter (das schon eine Tradition zu den Herbsttreffen hat!) auszunutzen. (Außerdem wollte ich gerne das Voigtländer Heliar 4.5/15 an der Fuji X-E1 ausprobieren.)

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Es war wieder einmal ein überaus gelungenes, entspannendes und angenehmes Wochenende – eigentlich wie immer, wenn die Leica Historica sich trifft!

Den „offiziellen“ Bericht finden Sie hier…

(Für die Gearfreaks: Die Fotos, die hier zu sehen sind, wurden gemacht mit einer Leica M8, einer Fuji X-E1, einer Panasonic Lumix GF3 oder einem Sony Ericson Xperia Arc. ;))

4 Gedanken zu “Ein „Leica-Wochenende“!

  1. Istvan Penzes

    Ich konnte nicht dabei sein, durch deinem Bericht war doch ein wenig da. Danke, klasse geschrieben und schön dokumentiert.

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