Eine „blitz“gescheite Entscheidung…

Die Nikon Df hat keinen eingebauten Blitz. So what? Manche nennen dies einen großen Nachteil. Ich nicht. Wenn es um die reine Möglichkeit der Aufnahme bei schlechtem Licht geht, hat sie mehr als genug „ISO-Power“, um selbst noch bei Kerzenschein fotografieren zu können.
Ja, es gibt Situationen, da wäre ein Aufhellblitz wirklich wichtig (und den schönen, großen Reflektor hat man ja auch nicht immer dabei). Aber dafür gibt es schon seit ziemlich langer Zeit die externen Aufsteckblitze, nicht wahr?

Also gut. Ich habe recht kurz nachdem ich die Df bekam, ein wenig die Augen nach einem günstigen gebrauchten Blitz aufgehalten. So selten wie ich eigentlich blitze, musste es ja nun wirklich kein Profigerät sein. Einer der Kandidaten war der Cullmann D 4500-N V2.0 (den ich als „C“ schon kannte und mit Zufriedenheit an meinen Canon EOS-Kameras genutzt habe) und bevor ich mich versah, fand ich ein Angebot, eben diesen Cullmann-Blitz für einen sehr günstigen Preis zu erstehen. Er funktioniert ganz ordentlich und ich war erstmal zufrieden. Genutzt habe ich ihn aber so gut wie nie bisher. Lag das nun daran, dass ich ihn einfach nicht brauchte oder womöglich daran, dass er „ganz ordentlich“ funktionierte aber mich nicht vor Begeisterung „vom Hocker riss“? Nutzte ich also keinen Blitz, weil ich keinen hervorragenden hatte, oder hatte ich keinen, weil ich ihn nie nutzen würde? Sie kennen die Geschichte vom Huhn und dem Ei.

Irgendwie reizte es mich also, mal einen besseren Blitz auszuprobieren. Doch die richtig guten von Nikon waren mir mal wieder zu teuer – ich wusste ja nicht, ob ich ihn dann auch wirklich häufig nutzen würde. Hach, immer diese rekursiven Probleme. 😉 Außerdem sind mir die „normalen“ Aufsteckblitze etwas zu groß. Wie toll finde ich zum Beispiel den süßen, kleinen externen Blitz, der mit der Fuji X-T1 geliefert wird. Als Aufhellblitz reicht der allemal und man merkt ihn in der Tasche gar nicht. Sowas wäre für die Nikon toll. Allerdings sollte er mehr können als die kleinen Dinger von Nikon, die man weder verschwenken noch manuell steuern kann. So legte ich den Plan zunächst einmal ad acta.

Bis, ja bis ich zum wiederholten Male sehr Positives über den Nissin i40 hörte. Das alles las sich höchst verführerisch. Und da ich vor kurzem ein Angebot fand, den i40 für unter €150,- zu bekommen, zögerte ich nicht lange. Ein klein bisschen Bauchgrummeln war dann doch noch dabei, denn was wäre, wenn ich diese 150 Ocken völlig umsonst ausgegeben hätte? Lange Rede, kurzer Sinn: es war nicht umsonst!

Ich bin total vom Nissin i40 begeistert!

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Geliefert wird er in einer recht ordentlich anmutenden Verpackung und mitsamt praktischer Tasche (mit Gürtelschlaufe), Standfuß und Bouncer. Er fühlt sich sehr hochwertig an – ganz und gar nicht erinnert er an irgendwelchen „China-Kram“ (um dieses Vorurteil einmal zu bedienen) und er ist überraschend schwer für solch einen „kleinen“ Blitz (schwerer als der deutlich größere Cullmann). Denn das ist der erste Vorteil, den man sofort am i40 erkennt: er ist überaus kompakt.

Der Nissin i40 im Vergleich mit dem "normal-goßen" Cullmann D4500-N.
Der Nissin i40 im Vergleich mit dem „normal-goßen“ Cullmann D4500-N.

Der i40 hat bei 35mm eine Leitzahl von 27 und bei 105mm von 40. Das ist absolut ausreichend für meine Bedürfnisse. Sein Kopf ist kipp- und drehbar und kann sogar ganz nach hinten bewegt werden.

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Er wird genial einfach über zwei Steuerräder hinten eingestellt und bietet diverse Funktionen: über eine allgemeine Automatik, iTTL, manuellem Betrieb, WiFi-Control bis hin zur Videoleuchte wüsste ich nicht, was ich am i40 vermissen könnte. Sein Zoom-Bereich reicht von 24 bis zu 105mm und eine Streuscheibe streut den Blitz in den Superweitwinkelbereich. Der Zoom lässt sich auch manuell in vier Stufen (24, 50, 80 und 105mm) einstellen und der i40 lässt sich auch in zwei Slave-Modi betreiben, völlig ohne Probleme.

Und das Beste ist: er funktioniert einfach, ohne Mucken. Und zwar richtig gut! Er arbeitet perfekt mit der Df zusammen (an der D7000 teste ich ihn demnächst auch mal) und belichtet auf den Punkt genau. Toll!

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Wer also einen kompakten aber hochwertigen Blitz sucht, denn man leicht mitnehmen kann, der ganz ausgezeichnet seinen Job macht und der zudem noch nicht einmal „die Welt“ kostet, der sollte ernsthaft den Nissin i40 in Erwägung ziehen.
Den i40 gibt es für Nikon, Canon, Sony, µ4/3 und seit einiger Zeit auch für Fuji X.

(Ich glaube, den Cullmann nutze ich nur noch, wenn ich mal zwei Blitze brauche. ;))

5 Gedanken zu “Eine „blitz“gescheite Entscheidung…

    1. „WiFi“ soll heißen, dass er ohne Zubehör wireless als Slave-Blitz gesteuert werden kann. (A-C, Kanäle 1-4)
      Ich zitiere mal:
      „The i40 has a wireless remote flash system as a slave unit. 
You can enjoy creative flash photography with multiple lightings from the various directions. There are 3 slave modes provided. 
Slave Digital (SD): i40 synchronizes to the pre-flash system. The master flash is to be set at TTL (E-TTL for Canon, i-TTL for Nikon and ADI/ P-TTL for Sony) mode.“

      HSS: Ja, kann er. Bis 1/8000s, abhängig von der Camera natürlich. Nur die Fuji-Version kann das wohl nicht. Die hat auch Einschränkungen bzgl. WiFi.

  1. Rainer

    Ich kann diese Aussagen nur bestätigen, der sehr kompakte Blitz ist Klasse, man kann ihn nur weiter empfehlen. Ich benütze den i40 Blitz an meiner SONY A7, wo die Größe wunderbar zur Kamera passt!

  2. Pingback: “Persönliche” Produkte des Jahres 2014 | RetroCamera.de

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